Zinklamellenbeschichtung

Zinklamellen-Beschichtungssysteme werden vor allem in der weltweiten Automobilindustrie für effektiven und kostengünstigen Korrosionsschutz eingesetzt.

Ein Beschichtungssystem besteht typischerweise aus einem BaseCoat und einem TopCoat. Der BaseCoat besteht größtenteils aus Zink- und Aluminiumlamellen, dies führt zu dem für Zinklamellen typischen silbernen Farbton. Während des Trocknungs- und Einbrennvorgangs reagieren die enthaltenen Metallpartikel sowie Mineralharze mit dem Stahlgrund. Dabei entsteht eine leitfähige Zink-Aluminium-Beschichtung, die eine hervorragende kathodische Schutzwirkung aufweist. Die Trocknung erfolgt bei 200°C-230°C und die abgeschlossene Beschichtung ist frei von Blei, Quecksilber, Cadmium und Chrom(VI). Die Applikation des BaseCoats in einer nichtelektrolytischen Tauch-/Schleudertechnik oder Spritztechnik schließt die Gefahr der Wasserstoffversprödung aus. Die typischen Schichtdicken des BaseCoats liegen je nach Anwendungsfall und Anforderungen bei 8 µm – 12 µm. Damit werden schon bei geringen Schichtdicken 720 h Korrosionsbeständigkeit (Mindestanforderung der meisten Automobilhersteller, z.B. Daimler, Volkswagen, BMW) im DIN EN ISO 9227 NSS Salzsprühnebeltest erzielt.

Die Verbindung eines Base Coats mit einem Top Coat schafft eine multifunktionale Oberfläche, da der TopCoat der Beschichtung weitere Eigenschaften, die über den Korrosionsschutz hinausgehen, verleiht. Zum einen wird die chemische Widerstandsfähigkeit geschaffen, zum anderen können definierte Reibwerte eingestellt werden. Schon 1 µm – 2 µm Schichtdicke des TopCoats erhöhen die Korrosionschutzfähigkeit im Salzsprühnebeltest um mehrere 100 Stunden.

Zinklamellensysteme bieten folgende Eigenschaften, die im Vergleich mit anderen Beschichtungsverfahren (z.B. galvanische Verzinkung) folgende Vorteile bieten:

  • sehr hoher Korrosionsschutz bei geringer Schichtdicke
  • damit verbunden niedrige Kosten durch geringen Materialeinsatz
  • Umweltfreundlichkeit
  • keine Gefahr der Wasserstoffversprödung
  • Temperaturbelastung während des Beschichtungsprozesses vergleichsweise gering (max 230°C)
  • Temperaturbeständigkeit: 180°C – 300°C
  • Reibungseigenschaften sind einstellbar
  • elektrische Leitfähigkeit